“Kein Pfad” handelt vom offenbaren Geheimnis der Stille. Mit Stille meint der Autor dabei viel mehr als nur die Abwesenheit von äußeren Geräuschen beziehungsweise von innerem Lärm in Gestalt durcheinander redender Stimmen, ungeordneter Gedanken und zwanghafter Vorstellungen. Denn Stille birgt auch eine mystische Dimension des reinen Seins, des offenen und absoluten Bewusstseins ins sich.Wer richtig zu lauschen versteht, wessen Blick unverstellt ist, das heißt, wer ein entspanntes, gelassenes, zugleich aber wachsames, im Augenblick präsentes Aufmerksamsein realisieren kann — so die auf eigenen Erfahrungen beruhende Überzeugung Richard Stieglers — der entdeckt nicht weniger als seine wahre, seine göttliche Natur wieder: sein form— und zeitloses Einssein mit Allem. Der Autor zeigt auf anschauliche Weise, wie man das Erleben von Stille systematisch vertiefen kann, indem man sich beispielsweise von wesentlichen, zur Gewohnheit gewordenen, aber in die Irre führenden Identifizierungen, Konzepten, Projektionen und Ängsten zu lösen lernt. Nicht zuletzt von der hartnäckigen Illusion einer langen mühseligen spirituellen Reise, die es zu absolvieren gilt: Denn wir alle sind längst am Ziel, waren in Wirklichkeit nie von ihm getrennt. Zurücktreten vom inneren Lärm und Loslassen von Identifizierungen ermöglichen das Enthüllen der tieferen Dimension von Stille.