Dass ich Soldatin bin, finden die Menschen bestenfalls exotisch, oft merkwürdig und für einige wenige bin ich gestört, martialisch, eine Kampflesbe oder ein Neonazi. Ich bin daran gewöhnt und kann damit umgehen. Bei dir, Taft, ist es jedoch anders. Ich bin mir sicher, dass du eigentlich nicht so tickst. Hinter all deinen Fragen verbirgt sich eine einzige, über die du bislang nicht und dafür heute die ganze Nacht nachgedacht hast, aber für deren Beantwortung du viel zu betrunken bist: Wofür würdest du kämpfen?
“Diesen Namen muss man sich merken: Husch Josten formuliert klar, mit Temperament und warmer Intelligenz.”
FELICITAS VON LOVENBERG, FAZ «Wenn die Kölnerin Husch Josten von den Spielarten der Liebe erzählt, dann durchmisst sie nicht nur Hoffnungen und Enttäuschungen, sondern die ganze Welt.»
WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
Daniel Taft verliert die Orientierung. Sang— und klanglos von seiner gerade erst geheirateten Frau verlassen, gibt der Dreißig-jährige die solide Karriere und das schöne Leben in Paris auf, zieht in Veronikas deutsche Heimatstadt, hofft und wartet dort auf ihre Rückkehr. Was zunächst ein Akt der Verzweiflung ist, erweist sich als Beginn einer Karriere mit ungeahnten Möglichkeiten. Neue Bekanntschaften und insbesondere eine resolute junge Soldatin stellen ihn auf die Probe. Themen, die ihm fern liegen, verlangen bald schon Tafts ganze Aufmerksamkeit, und er begreift: Das eigene, kleine Leben ist Teil eines größeren, das private ein Teil des politischen Lebens.
Husch Josten erzählt in ihrem Roman die kuriose Lebens— und Liebesgeschichte eines Mannes, der nichts will und alles erreicht. Dabei zieht sie ihre Leser nicht nur in das spannende Beziehungsgeflecht ihrer Figuren, sondern auch mitten hinein in die Verwicklungen politischer Zeitläufte. So stellt sich am Ende die Frage: Wie tadellos kann ein Leben im 21. Jahrhundert sein?